Dienstag, 10. März 2015

Broccoli-Kartoffel-Gratin mit baskischem Bergkäse

Beim Broccoli verkaufe ich mich immer. Da sind die Augen meist größer und ich kaufe mehr, als wir verbrauchen können, ehe der grüne Kohl gelb wird. So war es auch auf dem letzten Wochenmarkt. Um den Broccoli zu retten, habe ich die Röschen vorsorglich blanchiert. So konnten sie ein, zwei Tage im Kühlschrank überdauern.
Broccoli soll ja ein altes Gemüse sein. Ursprünglich stammt Broccoli aus Kleinasien. Den Griechen war er heilig und die alten Römer liebten ihn, wie Plinius der Ältere (23-79) berichtet. Sie kultivierten den Broccoli, kreuzten Pflanzen, um starke, widerstandsfähige und schmackhafte Sorten zu erzeugen.  Der Gourmet Marcus Gavius Apicius führt in seinem Kochbuch im Kapitel Gemüse verschiedene Zubereitungsarten von Broccoli auf: Roh, als Pürée, mit Olivenöl angemacht oder gekocht. Der römische Kaiser Tiberius 42 v. Chr. - 37 n. Chr.) musste sogar seinen Sohn Drusus vor zuviel Brokkoligenuss warnen, da er seine Sucht wohl nicht mehr zügeln konnte. Daran könnte sich so manches heutige Kind ein Beispiel nehmen, wenn es die Nase rümpft, weil Broccoli auf den Tisch kommt. Außerdem galt Broccoli den alten Römern als Geheimrezept gegen den unvermeidlichen Kater nach einem ausschweifenden Trinkgelage.

Durch Katharina de Medici gelangte der Broccoli im 16. Jhdt. nach Frankreich und wurde den Engländern als italienischer Spargel verkauft. In Deutschland wurde der Spargelkohl, wie er damals genannt wurde, bereits im Mittelalter in Rezepten erwähnt, geriet aber nach einiger Zeit wieder in Vergessenheit. Seit den 1970er Jahren ist Broccoli in Deutschland wieder verstärkt in Mode gekommen. Ein Drittel des in Deutschland verkauften Broccoli stammen aus heimischem Anbau. Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz produzieren knapp 40 % der heimischen Ernte. Heimischen Broccoli gibt es jedoch nur von Juli bis Oktober. Die Hauptanbaugebiete für Broccoli sind in Europa Italien und Spanien.
Der Name Broccoli stammt von dem lateinischen Wort brachium, was Arm bedeutet. Die Italiener machten daraus braccio. Die auf den Armen sitzenden Röschen sind – botanisch gesehen – Blütenstände, die geerntet werden, bevor sich die Blüten öffnen. Außer dem grünen Broccoli gibt es noch gelbe und violette Sorten. Die violette Variante ist in Italien besonders beliebt.
Meinen Gratin bzw. den Eierguß habe ich statt mit dem übliche Gewürzen (Muskat, Pfeffer) mit Langem Pfeffer gewürzt. Der schmeckt warm und scharf und leicht süßlich, passte also ganz hervorragend zu dem Gericht.
Was den Käse anbelangt: Von einer Belper Knolle können wir hier in Spanien nur träumen. Dafür hatte ich einen wunderbar würzigen baskischen Bergkäse, einen Tomme de brebis Basque, aus dem französischen Baskenland, der diesem Brokkoli-Kartoffelauflauf auch ein kräftiges Aroma verlieh.
Broccoli-Kartoffel-Gratin mit baskischem Bergkäse
 600 g Broccoli
4 Eier
600 g Kartoffeln
circa 60 g würziger Käse (ich nahm baskischen Bergkäse, Tomme de Savoie geht auch)
125 ml Sahne
4 Stück Langer Pfeffer (Bengalpfeffer)
Meersalz
1 Stück Butter
1 Prise Zucker

Die Kartoffeln ungeschält in Salzwasser kochen. Den Broccoli in kleine Röschen zerteilen. Die Stengelteile zerkleinern. Salzwasser mit einer Prise Zucker aufkochen. Zuerst die Stengel circa 5 Minuten im Salzwasser kochen. Dann die Broccoliröschen zugeben und circa 4-5 Minuten blanchieren. In ein Sieb schütten, kurz kalt abbrausen und abtropfen lassen.

Käse reiben. Den Langen Pfeffer im Mörser fein zerstoßën. Eier mit Sahne gut verquirlen. Mit Salz und Langem Pfeffer würzen. Den Käse reiben.

Den Backofen auf 200ºC vorheizen. Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden. Eine flache Gratinform mit etwas Butter auspinseln. Die Kartoffelscheiben und den Broccoli in der Form verteilen.

Mit dem Eierguß begießen und mit dem Käse bestreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 200ºC circa 25-30 Minuten backen, bis die Oberfläche schön goldbraun ist.
Gratinado de brócoli, patatas y queso vasco Idiazábal
600 g brecol/brócoli
600 g de patatas
4 huevos
apr. 60 g queso Idiazábal
125 ml nata líquida (para montar)
4 piezas de pimienta larga (Piper longum)
sal marina fina
1 trocito de mantequilla
1 pizca de azúcar

Hierve las patatas sin pelar en agua salada. Parte el brécol en pequeños ramilletes y cuécelo en agua salada con una pizca de azúcar unos 4-5 minutos. Viertelo en un colador y dejalo escurrir.

Ralla el queso. Machaca finamente la pimienta larga en un mortero. Mezcla muy bien los huevos y la nata. Condimienta con sal y pimienta larga.

Precalienta el horno a 200ºC. Pela las patatas y cortalas en rodajas. Engrasa una cazuela de barro con la mantequilla y reparte el brécol y las patatas en la cazuela. Vierte la masa de huevos y nata sobre la verdura. Espolvorea el queso por encima. Mete la cazuela al horno precalentado y gratinalo unos 25-30 minutos.

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